Eigentlich gehöre ich zu denen, die das Thema Corona nicht mehr hören können. Die froh sind, dass diese Zeit vorbei ist – mit all ihren Verwerfungen, Zumutungen und der ständigen Überforderung. Lasst uns doch einfach in Ruhe, sagen viele. Ich verstehe das gut. Mir geht es oft genauso.
Doch wenn ich meine Gefühle kurz zur Seite schiebe und nachdenke, komme ich zu einem anderen Schluss: Eine Aufarbeitung der Corona-Zeit ist notwendig. Nicht aus Rache. Nicht, um Köpfe rollen zu sehen. Sondern weil diese Zeit etwas offenbart hat, das wir nicht ignorieren dürfen: Wie schnell und wie gründlich unsere Grundrechte außer Kraft gesetzt wurden – und wie wenig Widerstand es dagegen gab.