Rechtschreibung in der politischen Debatte: Elitärismus und soziale Ausgrenzung

In der digitalen Welt haben soziale Netzwerke sich zu zentralen Arenen politischer Auseinandersetzung entwickelt. Hier teilen Menschen ihre Ansichten, diskutieren politische Angelegenheiten und versuchen, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Doch nicht selten wird die Diskussion durch Kritik an der Rechtschreibung des Gegenübers überschattet – ein Verhalten, das nicht nur elitär ist, sondern auch eine soziale Ausgrenzung darstellt und zudem dem eigentlichen Zweck einer Diskussion entgegenwirkt.

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Personenkult oder politische Polemik? – Die ambivalente Faszination um Sahra Wagenknecht

Es wird oft behauptet, es gäbe einen Personenkult um Sahra Wagenknecht. Und tatsächlich, leugnen lässt sich nicht, dass die Politikerin vielen nicht nur aus dem Herzen spricht, sondern von manchen auch in den Himmel gehoben wird. Andererseits ist das ein Phänomen, welches bei vielen Prominenten zu erkennen ist; es scheint eine Form der Fankultur zu sein. Interessanter ist jedoch, dass auch Gegner Wagenknechts einen Personenkult um sie betreiben. Manche scheinen ihre eigene Bedeutung nur aus der Prominenz ihrer Gegnerin zu beziehen. Klar ist, wenn Schlagzeilen einen Bezug zu Wagenknecht aufweisen, werden die entsprechenden Artikel viel häufiger gelesen, als ohne diesen Bezug. Sie ist also ein Quoten- oder Lesergarant.

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Beißhemmung

Vor einigen Jahren war ich zu einem Abendessen eingeladen, an dem auch unser ehemaliger Landrat teilnahm. Am Morgen des Tages begann ich eine Pressemitteilung zu schreiben, in der ich eben diesen Landrat wegen seiner damaligen Weigerung, seine Aufsichtsratsbezüge an den Kreis abzugeben, scharf kritisieren wollte.

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Warum Reinhard Meys „Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht“ gerade jetzt (Oktober 2025) so erfolgreich ist

Ein fast 40 Jahre altes Lied erlangt neue Popularität. Reinhard Meys pazifistische Hymne „Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht“ (oft auch zitiert als „Meine Söhne kriegt ihr nicht“) aus dem Jahr 1986 erlebt eine Renaissance – und mit ihr die fundamentale Frage, welche Haltung Deutschland zu Krieg und Militär einnimmt. Eine aktuelle Entscheidung des SWR sorgt nun für zusätzlichen Zündstoff.

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Die reale Querfront

Seit Jahren wird Menschen aus dem Umfeld der Linken vorgeworfen, sie seien rechtsoffen und wollten eine Querfront schaffen, wenn sie sich um ein möglichst breites Spektrum an Mitstreitern zur Unterstützung ihrer friedenspolitischen Postionen bemühen. So wurden schon 2014 die Demonstrationen gegen die Entwicklung in der Ukraine diskreditiert. Deren Teilnehmer setzten sich laut (dem tendenziösen Artikel in der) Wikipedia wie folgt zusammen: 39 % davon lehnten das Rechts-Links-Schema ab, 38 % verorteten sich politisch eher links. 42,6 % gaben an, sie hätten bei der Bundestagswahl 2013 die Partei Die Linke gewählt, 15,4 % nannten die Piratenpartei, 12,8 % die AfD. Ein Drittel ordnete sich Nichtwählern zu. Obwohl die Proteste, die sich gegen „Kriegspropaganda“, die NATO und eine Militarisierung der Außenpolitik, richteten, also eindeutig links dominiert waren, distanzierte sich der Parteivorstand von DIE LINKE Ende Mai 2014 davon. In der Folge zogen sich mehr und mehr Anhänger der Linken von den Protesten zurück und überließen diese den Rechten, bevor sie in der Bedeutungslosigkeit versanken.

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Gruppendenken statt kluge Strategie? Was die Ursache dafür sein könnte, dass Europas Ukrainepolitik in eine gefährliche Falle geraten ist

Seit Beginn des Ukrainekriegs im Februar 2022 haben sich die politischen Eliten Europas mit bemerkenswerter Geschlossenheit hinter eine klare Linie gestellt: massive Unterstützung für die Ukraine durch Waffenlieferungen, Wirtschaftssanktionen gegen Russland und eine politische und moralische Frontstellung gegen den Kreml. Bei näherer Betrachtung drängt sich eine unbequeme Frage auf: Handeln die politischen Entscheidungsträger tatsächlich auf Grundlage einer nüchternen Analyse – oder unterliegen sie dem psychologischen Phänomen des Gruppendenkens?

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Tödliche Rhythmen: Wenn Tanz zum Fluch wird – Die ungelösten Rätsel der Straßburger Tanzwut

Die Straßburger Tanzwut von 1518 ist ein historisches Phänomen, das uns bis heute Rätsel aufgibt. Stellen Sie sich vor: Menschen tanzen unaufhörlich, viele bis zum Zusammenbruch, manche sogar bis in den Tod. War das eine Krankheit? Ein Massenhysterie? Oder etwas ganz anderes?

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Hinter der Fassade der Macht: Politiker im Schatten der Verwaltungs- und Medienregie

In der politischen Arena scheinen Politiker die Hauptdarsteller zu sein, die die Geschicke der Nation lenken. Doch bei genauerer Betrachtung entpuppt sich diese Vorstellung schnell als Illusion. In Wahrheit sind es die Verwaltung und die Medien, die als Regisseure die wahre Richtung vorgeben und die politische Bühne beherrschen. Politiker werden hierbei auf die Rolle von Statisten reduziert, deren Handlungsspielraum stark begrenzt ist.

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