Im Schatten der Macht: Wie vermeintliche Friedensaktivisten zu Marionetten des Systems werden

In der progressiven Bewegung ist es ein offenes Geheimnis: Organisationen, die vorgeben, Veränderung herbeizuführen, verwandeln sich oft in Honigtöpfe, die Aktivisten mehr beruhigen als mobilisieren. Unter den Parteien, Gewerkschaften und Friedensorganisationen stehen einige im Verdacht, nicht nur Menschen mit Veränderungswillen zu sammeln, sondern auch deren Eifer zu dämpfen. Der Verdacht, dass dies bewusst geschieht, ist nicht von der Hand zu weisen.

Ein beunruhigendes Beispiel ist eine Partei, die sich als Friedenspartei darstellt, aber in Wirklichkeit oft Friedensdemonstrationen untergräbt. In Berlin berichteten Aktivisten von Fällen, in denen sowohl Parteien als auch die Friedensorganisationen Veranstaltungen durch übertriebene Verbindungsprüfungen spalteten. Selbst kleinste, historische Verbindungen eines Veranstaltungsortes zu politisch fragwürdigen Personen oder Gruppen werden als Ausrede genutzt, um die Organisatoren zu entzweien.

Auch ist auffällig, wie schnell manche der vorgeblich progessiven Vereinigungen ihr Fähnchen gedreht haben, als nach Beginn des Ukrainekrieges die Medien dazu aufforderten.

Man muss sich fragen, ob solche destruktiven Verhaltensweisen in menschlichen Gemeinschaften systematisch gefördert werden. Der Gedanke, dass dies kein Zufall ist, liegt nahe. Für staatliche Institutionen wäre es durchaus strategisch, potenziell oppositionelle Organisationen zu infiltrieren, um sie bei Bedarf zu kontrollieren. Das gescheiterte Verbotsverfahren gegen die NPD, bei dem die Führungsebene von Verfassungsschutzagenten durchsetzt war, ist ein eindringliches Beispiel dafür.

Ist dann nicht davon auszugehen, dass dies kein Einzelfall ist? Vielleicht sind es aber auch ganz andere Hintergründe. In einigen Fällen mag Opportunismus ganze Organisationen erfassen, in anderen mag die öffentliche Meinung so starken Einfluss auf die Mitglieder haben, dass sich die gesamte Ausrichtung ändert. Oft ist es eine Kombination aus beidem.

Doch die eigentliche Frage lautet: Wie soll man damit umgehen? Es gibt zwei gängige Antworten: Bleiben und versuchen, von innen heraus Änderungen herbeizuführen – oder gehen und anderswo versuchen, die eigenen politischen Ideale zu leben. Ich befürworte die zweite Lösung. Nach vielen Jahren der Beobachtung scheint es mir, dass Organisationen ihre Mitglieder stärker verändern, als umgekehrt.

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Quelle: Progressive Stimme - Argumente, Fakten, Quellen - https://progressivestimme.de