Die Grünen und ähnliche Bewegungen in der westlichen Welt haben es geschafft: Der Klimaschutz ist zum Synonym für Realitätsferne und Entfremdung geworden. Durch eine Politik, die mehr von ideologischen Scheuklappen als von pragmatischen Lösungen geprägt ist, haben sie nicht nur ihre eigene Glaubwürdigkeit verspielt, sondern auch das Vertrauen in die Notwendigkeit und Wirksamkeit von Klimaschutzmaßnahmen nachhaltig zerstört.
Selbst die geplante Einführung neuer Radwege in Städten stößt auf eine breite Ablehnung der Bevölkerung, ein Phänomen, das insbesondere in den sozialen Medien sichtbar wird. Diese Entwicklung offenbart eine zunehmende Entfremdung zwischen den politischen Zielen der Grünen und den alltäglichen Realitäten und Präferenzen der Menschen.
Ein weiteres alarmierendes Signal ist der drastische Rückgang des Verkaufs von Elektrofahrzeugen nach dem Ende staatlicher Zuschüsse. Diese Entwicklung stellt die Effektivität und Akzeptanz der von den Grünen geförderten Klimaschutzmaßnahmen infrage und wirft ein kritisches Licht auf die ideologische Starrheit, mit der diese Maßnahmen verfolgt werden.
Maßnahmen zum Klimaschutz werden zunehmend als sozial ungerecht erkannt. Und wie sonst soll man es nennen, wenn Eigenheimbesitzer, die schon ein E-Auto bezuschusst bekamen, auch noch das Geld für die Wallbox mit Solaranlage überwiesen wurde?
Die Glaubwürdigkeit der Grünen leidet zudem unter ihrem zunehmenden Eintreten für militärische Lösungen auf internationaler Bühne, was ihrer historischen Positionierung als Friedenspartei widerspricht. Jeder Krieg und selbst Wirtschaftssanktionen verursachen klimaschutzrelevante Emissionen, was die Feststellung zulässt, dass die Grünen ihre ursprünglichen Werte dem politischen Kalkül geopfert haben.
Die Aktionen der „Letzten Generation“ haben zwar Aufmerksamkeit erregt, wurden aber von einem Teil der Bevölkerung als Nötigung empfunden und nicht als konstruktiver Beitrag zum Klimaschutz. Tatsächlich sind Forderungen, nach Einschränkung de Demokratie zu Gunsten des Klimaschutzes ganz klar demokratiefeindlich, was ebenfalls zu Ablehnung beigetragen hat.
Schließlich offenbart die Kritik an den Grünen eine tiefere Unzufriedenheit mit der aktuellen Umweltpolitik. Es hätte die Notwendigkeit bestanden, Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen so zu gestalten, dass sie breite gesellschaftliche Unterstützung gefunden hätten und nicht als elitäre Projekte wahrgenommen werden, die mehr schaden als nützen.
Die anfängliche Begeisterung für ambitionierte Umweltziele ist einer tiefen Enttäuschung – ja einem Widerwillen – gewichen, da die Realisierung dieser Ziele immer wieder an der Sturheit und der dogmatischen Haltung ihrer Verfechter scheitert. Der Wille der EVP, das Verbot von Verbrennungsmotoren zurückzunehmen, und die zunehmende Ablehnung von neuen Radwegen in Städten sind nur die Spitze des Eisbergs. Sie zeigen auf schmerzhafte Weise, dass der Klimaschutz in seiner aktuellen Form von der Bevölkerung nicht mehr mitgetragen wird.
Zudem hat der Bundesrechnungshof jüngst bestätigt, was viele bereits ahnten: Die Energieversorgung in Deutschland ist weder sicher noch bezahlbar. Die Proteste auf Rügen gegen Gaslieferungen und die damit verbundenen Umwelt- und Menschenrechtsbedenken unterstreichen die Komplexität der Energiepolitik und die Schwierigkeit, gerechte Lösungen zu finden, die sowohl ökologischen als auch sozialen Kriterien gerecht werden. Da wird besonders umweltschädliches LNG-Gas zu besonders hohen Preises aus den kriegerischen USA und aus dem homophoben Katar importiert, um das billige und weniger schädliche Gas aus dem kriegsführenden und LGBTQ-skeptischen Russland zu ersetzen. Die offensichtlichen Widersprüche in der Energie- und Sanktionspolitik haben das Fass zum Überlaufen gebracht. Es ist offensichtlich geworden, dass die aktuellen Klimaschutzstrategien nicht nur ineffektiv, sondern auch ungerecht sind.
Die zunehmende Konzentration auf den Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels statt auf die Vermeidung dieser Auswirkungen selbst ist ein klares Zeichen dafür, dass die Hoffnung auf einen effektiven Klimaschutz aufgegeben wird. Zukünftige Regierungen werden die bestehenden Gesetze und Maßnahmen zum Klimaschutz wahrscheinlich entschärfen oder gar rückgängig machen, da sie als Irrweg betrachtet werden.
Ein ähnliches Muster zeichnet sich auch auf internationaler Ebene ab, wo das Auftreten einiger Vertreter aus dem Westen von Ländern des globalen Südens oft als arrogant wahrgenommen wird. Diese Wahrnehmung führt zu weiteren Spannungen und Missverständnissen, die den globalen Konsens und die Zusammenarbeit im Bereich des Klimaschutzes erheblich erschweren. Hinzu kommt, dass einige dieser Länder den Verdacht hegen, der forcierte Einsatz für Klimaschutzmaßnahmen im Westen diene nicht nur dem Umweltschutz, sondern auch der Zementierung des technologischen Vorsprungs. Diese Länder sehen sich mit der Forderung konfrontiert, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, was aus ihrer Sicht ihre Entwicklung hemmt – eine Einschränkung, der die heute entwickelten Länder während ihrer eigenen industriellen Entwicklung nicht unterlagen. Diese Diskrepanz fördert das Gefühl einer doppelten Moral und unterminiert das Vertrauen in die gemeinsamen Bemühungen um den Klimaschutz. Infolgedessen wird viel Porzellan zerschlagen, was dem eigentlichen Anliegen des Klimaschutzes ebenfalls schadet.
Das zeigt, dass die Bewegungen, die einst angetreten sind, um den Planeten zu retten, nun selbst zu einem der größten Hindernisse im Kampf gegen den Klimawandel geworden sind. Ihre Unfähigkeit, pragmatische Lösungen zu finden und die Bedürfnisse der Bevölkerung zu berücksichtigen, hat den Klimaschutz in eine Sackgasse geführt, aus der es kein einfaches Zurück gibt.
Die Grünen werden in die Geschichte eingehen als diejenigen, die mit ideologischen Scheuklappen alles verspielt haben, was ihnen eigentlich mal wichtig war.
Das Artikelbild ist ein beispielbild, es wurde mit Dall-E generiert.
Quelle: Progressive Stimme - Argumente, Fakten, Quellen - https://progressivestimme.de