Geflüchtete und der lange Weg bis zum Mittelmeer: Warum Hilfe schon früher ansetzen muss

Die Fluchtgeschichten, die das Mittelmeer erreichen, sind oft nur der letzte Teil einer langen, gefährlichen Reise. Viele Geflüchtete haben bereits vor dem Erreichen des Meeres zahlreiche Katastrophen und Herausforderungen überstanden. Ihre Reisen beginnen in Ländern, in denen Krieg, Verfolgung oder extreme Armut herrschen, und führen sie durch unwirtliche Gegenden wie die Sahara und instabile Regionen wie Libyen oder Marokko.

Die Reise, die Geflüchtete auf ihrem Weg nach Europa unternehmen, ist extrem gefährlich und voller Herausforderungen. Schon bevor sie das Mittelmeer erreichen, müssen sie zahlreiche Risiken bewältigen. Die Durchquerung der Sahara ist eine enorme physische und psychische Belastung. Viele Flüchtlinge reisen unter unsicheren und schwierigen Bedingungen, oft ohne ausreichend Wasser oder Nahrung. Die Sahara ist nicht nur ein geografisches Hindernis, sondern auch ein Ort extremer Gefahren. Die Flüchtenden sind hier hohen Temperaturen, Wassermangel und der ständigen Gefahr, sich zu verirren, ausgesetzt. Viele verlieren auf diesem Weg ihr Leben oder leiden unter schweren gesundheitlichen Folgen.

In Nordafrika, insbesondere in Ländern wie Libyen, Marokko, Algerien, Tunesien und Ägypten, können Flüchtlinge auf weitere Schwierigkeiten stoßen. Diese Länder sind oft Transitpunkte auf dem Weg nach Europa. Berichte von Menschenhandel, Ausbeutung und Misshandlungen sind keine Seltenheit. Die Behörden dieser Länder schicken Flüchtlinge teilweise zurück in die Wüste – ein fast sicheres Todesurteil.

In Algerien und Tunesien, wo die politische Lage oft angespannt ist, sind Flüchtlinge ebenfalls großen gefahren ausgesetzt. Sie müssen oft mit unzureichender Unterstützung, unklaren Asylverfahren und der Gefahr willkürlicher Inhaftierung zurechtkommen. In Ägypten, einem weiteren wichtigen Transitland, sind die Bedingungen für Flüchtlinge oft prekär, und es gibt Berichte über Menschenhandel und Ausbeutung. Schon seit vielen Jahren ist be

All diese Katastrophen durchleben die Betroffenen, bevor sie ihr Leben bei der Überquerung des Mittelmeeres erneut aufs Spiel setzen. Schon seit vielen Jahren ist bekannt, dass in der Sahara weit mehr Menschen ums Leben kommen, als bei der Überquerung des Mittelmeeres. Es gibt nicht nur aus der politisch rechten Ecke Stimmen, die die Schuld dafür auch den Rettungsaktionen geben. Tatsächlich ist es schwer zu begründen, weshalb Gerettete teilweise über 200 Kilometer weit vom Rettungsort nach Europa gebracht werden müssen, wenn die afrikanische Küste nur 20 Kilometer entfernt ist. Die Behauptung, dass damit weitere Menschen zur Flucht animiert werden, die dann zum großen Teil auf dem Weg elendig umkommen, ist zumindest nicht abwegig.

Angesichts dieser Umstände muss die Hilfe für Geflüchtete bereits in ihren Heimatländern ansetzen. Die Schaffung von Perspektiven vor Ort ist entscheidend. Politische Maßnahmen wie Sanktionen, Kriege und Rüstungsexporte, sowie unfaire Handelsverträge, tragen oft zu den Ursachen der Flucht bei. Diese Probleme müssen aktiv angegangen werden.

Die Anwerbung von Fachkräften aus ärmeren Ländern hat oft den unbeabsichtigten Nebeneffekt des sogenannten Braindrains, der Entziehung wichtiger Ressourcen aus diesen Ländern. Es ist wichtig, dass Asylrecht nicht missbraucht wird, um wirtschaftliche Migration zu fördern, was sowohl hier als auch in den Herkunftsländern negative Auswirkungen hat.

Interessanterweise betonen linke Bewegungen in Südamerika viel stärker das Recht, in der eigenen Heimat bleiben zu können. Dieser Ansatz bietet eine alternative Sichtweise und unterstreicht die Bedeutung der Fokussierung auf die Verbesserung der Bedingungen in den Herkunftsländern.

Die Diskussion um die Flüchtlingskrise muss sich daher auf die Situation in den Heimatländern konzentrieren. Nur so können langfristige und nachhaltige Lösungen gefunden werden, die sowohl den Geflüchteten als auch ihren Heimatländern zugutekommen. Die Herausforderungen sind enorm, doch die Notwendigkeit, zu handeln, ist unbestreitbar.

Dieser Artikel wurde am 11.11.2023 erstellt. Das Artikelbild ist ein Beispielbild, es wurde von Dall-E generiert.

Quelle: Progressive Stimme - Argumente, Fakten, Quellen - https://progressivestimme.de