Die Stimme der Betroffenen: Vom Sprechen zum Schweigen

In der Welt der sozialen Gerechtigkeit ist eine beunruhigende Entwicklung zu beobachten: Ursprünglich hatten die Betroffenen von Ungerechtigkeit und Marginalisierung selbst das Wort. Sie erzählten ihre Geschichten, machten auf ihre Anliegen aufmerksam und forderten Veränderungen.

Dann kam eine Phase, in der Verbündete und Unterstützer begannen, mit ihnen und für sie zu sprechen. Dies war ein wichtiger Schritt, um die Reichweite ihrer Stimmen zu erweitern und Unterstützung zu mobilisieren.

Doch jetzt scheinen wir in eine dritte Phase eingetreten zu sein, in der nur noch über die Betroffenen gesprochen wird, anstatt mit ihnen. Ihre direkten Stimmen gehen in einem Meer von Interpretationen, Kommentaren und manchmal auch Fehlinterpretationen unter. Dies führt zu einer problematischen Entmündigung derjenigen, um die es eigentlich gehen sollte. Es ist, als würden wir sie wieder in die Stille drängen, aus der sie sich einst mühsam befreit hatten.

Wir müssen zurückfinden zu einem Punkt, an dem die Betroffenen nicht nur gehört, sondern auch verstanden und in die Gestaltung der Lösungen einbezogen werden. Ihre Erfahrungen und Perspektiven sind unverzichtbar für authentische und wirkungsvolle Veränderungen. Es ist Zeit, die Mikrofone zurückzugeben und zuzuhören.

Dieser Artikel wurde am 19.11.2023 erstellt. Das Artikelbild ist ein Beispielbild, es wurde von DallE generiert.

Quelle: Progressive Stimme - Argumente, Fakten, Quellen - https://progressivestimme.de