Christa’s Friedensarbeit, lohnte sie?

Christa war schon eine alte Frau, als ich sie kennenlernte. Ihre Erlebnisse im 2. Weltkrieg, insbesondere der Verlust ihres Vaters, prägten sie zutiefst und legten den Grundstein für ihr lebenslanges Engagement für den Frieden. Ihr Tod vor einigen Jahren hat eine Lücke hinterlassen, doch ihre Erinnerung lebt in den Gedanken und Handlungen derjenigen weiter, die das Glück hatten, sie kennenzulernen. Immer wenn ich Nachrichten lese, die von Aufrüstung und militärischer Stärke sprechen, insbesondere die jüngsten Äußerungen des Verteidigungsministers, der betonte, Deutschland müsse wieder „kriegstüchtig“ werden, denke ich an Christa.

Eine bestimmte Unterhaltung mit ihr hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Wir waren auf dem Weg zu einer Veranstaltung, als sie ihre Zweifel äußerte, ob ihr lebenslanger Einsatz für den Frieden wirklich etwas bewirkt hatte. Die Welt schien ihr trotz aller Bemühungen nicht friedlicher zu werden. Ihre Sorge war, ob sie ihr Leben für eine scheinbar vergebliche Sache geopfert hatte. Doch ich sehe das anders. Ohne Menschen wie Christa, die sich unermüdlich für ein friedliches Miteinander einsetzen, wäre unsere Welt eine ganz andere, wahrscheinlich eine wesentlich düstere.

Ich erinnerte sie an die Geschichte eines sowjetischen Soldaten aus den 1980er Jahren, der trotz klarer Indizien für einen bevorstehenden US-Angriff seinen Befehlen nicht Folge leistete und eine nukleare Katastrophe verhinderte. Dieser Soldat hatte irgendwo auf seinem Lebensweg den Wert des Friedens erkannt. Jemand hatte ihm diese lebensrettende Lektion vermittelt, sei es durch persönliche Begegnungen oder Erziehung. Und es müssen Menschen wie Christa gewesen sein, die ihm diese Haltung mit auf den Weg gegeben haben. Eine Haltung, die im entscheidenden Moment stärker war als seine Befehle und die mit dieser Situation verbundene Angst.

Und es gibt unzählige Menschen wie diesen Soldaten, die den Wert des Friedens schätzen und sich für ihn einsetzen. Auch wenn unsere Gesellschaft oft von manipulativen und emotionalisierenden Botschaften überflutet wird, besteht dennoch ein tiefes Verständnis für den Frieden. Das ist der wahre Erfolg von Menschen wie Christa, die sich für Frieden und Menschlichkeit einsetzen. Ihr Einsatz wirkt weiter, auch nach ihrem Tod, indem er andere inspiriert, sich ebenfalls für eine friedlichere Welt einzusetzen. Danke Christa. Die Erinnerung an unsere Gespräche und ihr unermüdlicher Einsatz für den Frieden sind ein stetiger Ansporn, auch weiterhin für eine Welt zu kämpfen, in der Krieg und Gewalt keinen Platz haben.

Dieser Artikel wurde am 31.10.2023 erstellt. Das Bild ist ein Beispielbild, welches von Dall-E erstellt wurde.

Quelle: Progressive Stimme - Argumente, Fakten, Quellen - https://progressivestimme.de