Alles nur noch Show

136.000,- € allein für die Stylistin der Außenministerin , 40.000 für den Visagist des Bundeskanzlers, 500.000,- € für dessen Fotografen, beim Wirtschaftminister sind es „nur“ 11.500,- € für den Visagist und 83.000,- für den Fotografen, alles das sind Zahlen für das Jahr 2022 – die Mitglieder unserer Bundesregierung legen offenbar großen Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild.

Ist das eine menschliche Schwäche, genannt Eitelkeit, oder steckt da mehr hinter?

Kleider machen Leute, das gilt natürlich auch für weitgreifendere Äußerlichkeiten. Doch bis zu welchem Punkt ist das legitim, wo beginnt die Täuschung? Und ab welchem Punkt ist das auch ein Problem für die Demokratie?

Aber der Reihe nach. Fangen wir mit den immensen Beträgen an. Ist es gerechtfertigt, dass die Mitglieder der Bundesregierung die Steuerzahler mit solchen Summen nur für ihr äußeres belasten? Diese Frage ist natürlich nur subjektiv zu beantworten, ich persönlich empfinde schon das als Skandal, denn es handelt sich ja eben nicht um Ausgaben, die für das auszuführende Amt notwendig wären, jedenfalls nicht in diesem Umfang. Vom moralischen Standpunkt aus kann man das sogar als Untreue verurteilen, juristisch dürfte das aber kaum haltbar sein.

Doch liegt denn auch eine Täuschung vor? Das kann man annehmen. Es fängt damit an, dass gestylte Gesichter nicht einfach nur besser aussehen, sie strahlen auch mehr Kompetenz aus, sie erwecken den Eindruck, von Frische – selbst dann wenn die Betroffenen inkompetent sind oder tatsächlich die ganze Nacht durch verhandelt haben und in Wirklichkeit die Augen kaum noch offenhalten können.

Erinnern sie sich an das Foto, das Robert Habeck zeigte, wie er auf dem Bahnsteig saß? Nicht auf einer Bank des Bahnsteiges, sondern direkt auf dem Boden des Bahnsteiges. In den sozialen Netzwerken wurde dieses Bild als Beleg für seine Bodenständigkeit gewertet. Doch wer sagt uns, ob das Foto nicht vielleicht nur zu diesem Zweck gestellt wurde?

Bei Wahlen gibt es in aller Regel einen Amtsbonus für die Regierung, mit den genannten Ausgaben verstärkt die aktuelle rot-grün-gelbe Regierung diesen Effekt, sie verschafft sich einen weiteren Wettbewerbsvorteil.

Die Show ist in weiten Teilen der Politik mittlerweile wichtiger als die Realität. Richtig problematisch wird das da, wo es um mehr als etwas Schminke geht.

Während sich nahezu alles und jeder zum Kampf gegen des Rassismus bekennt, erleben wir gleichzeitig wie unsere Aussenministerin einen Gerichtshof fordert, der nur gegen Russen vorgehen darf. Da ist kaum Gegenwind zu sehen, nicht einmal ein laues Lüftchen. Es ist halt nur die Show, die zählt.

Der Kampf gegen den Klimawandel ist ein weiteres Feld in dem wir eine solche (Selbst-) Täuschung sehen. „Nach Berechnungen der Weltbank⁠ könnte die globale Erwärmung bis zum Jahr 2030 bis zu 132 Millionen weitere Menschen in extreme Armut treiben, wenn nicht schnell und umfassend in Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen investiert wird. Mehr als 200 Millionen Menschen könnten bis zum Jahr 2050 gezwungen sein, ihre Heimatorte zu verlassen. 3,5 Milliarden Menschen könnten in 50 Jahren unter extremer Hitze leiden. Bereits jetzt hungern weltweit mehr als 800 Millionen Menschen, der Klimawandel könnte die Hungersnot weiter verstärken.“ – Quelle: BMZ.

Wer ernsthaft solche Folgen bekämpfen will, kommt nicht mehr damit aus, Plastiktüten zu verbieten. Und ja, das ist polemisch und ich weiß natürlich, das viel mehr getan wird. Aber ich weiß auch, dass vieles eben nicht getan wird: Einer der größten Klimakiller ist beispielsweise Zement. Allein in Deutschland fallen dadurch jedes Jahr etwa 20 Millionen Tonnen CO2 an. Zum Vergleich: Deutschland trug 2018 zum Ausstoß der in der EU startenden Passagiermaschinen gut 22 Millionen Tonnen CO2 bei. Wie kann eine Regierung unter Beteiligung von rot/grün dann für fast 800 Millionen das Bundeskanzleramt umbauen?

In Anbetracht der aktuellen Rüstungsorgien ist festzustellen, dass Waffen im Zeichen der Klimakrise eben nicht erst töten, wenn sie benutzt werden, nein schon ihre Produktion verlangt nach reichlich Blut. Und auch Kriege, töten nicht nur dort wo sie toben, über den Klimawandel verlangen sie auch an ganz anderer Stelle Opfer. Wer behauptet sich gegen den Klimawandel einzusetzen, der kann keinen Krieg führen! Tatsächlich aber erleben wir ja auch in dieser Hinsicht das Gegenteil.

Vielleicht ist das aber alles gar nicht anders zu erwarten, wenn eine Generation das Ruder übernimmt, der das „trimmen“ von Lebensläufen schon in der Schule beigebracht wurde.

Es zählt halt nur noch die Show.

Dieser Artikel wurde im Oktober 2023 erstellt. Das Bild zu diesem Artikel ist ein Beispielbild. Es wurde mit verschiedenen KI Tools generiert.

Quelle: Progressive Stimme - Argumente, Fakten, Quellen - https://progressivestimme.de