Wenn nur ein Dokument zwischen Recht und Unrecht entscheidet.

Stellt euch vor, ihr sitzt in einer Polizeischule, umringt von angehenden Gesetzeshütern. Die Diskussion dreht sich um ein Thema, das auf den ersten Blick simpel erscheint: illegales Glücksspiel. Einer der Schüler bringt es auf den Punkt: „Glücksspiel ist illegal, es steht im Gesetz.“

Doch ein kritischer Geist hinterfragt: „Aber was ist mit Casinos und Lotto? Das ist doch auch Glücksspiel.“ Die Antwort: „Ja, aber die haben eine Lizenz.“

Dieser Dialog entlarvt eine fundamentale Absurdität unserer Rechtssysteme. Ein einfaches Papier, eine Lizenz, entscheidet über Legalität und Illegalität. Die Ironie ist offensichtlich: Die Gesetzgebung scheint weniger ein Kompass der Moral zu sein, sondern vielmehr ein Spiel der Bürokratie.

Der Diskurs weitet sich aus: Drogenhandel. „Immer illegal“, so die einfache Annahme. Doch was ist mit Apotheken, die verschreibungspflichtige Medikamente verkaufen? Wieder die Lizenz, das magische Papier, das das Illegale legal macht. Hier zeigt sich die Scheinheiligkeit des Systems in voller Pracht.

Doch die wahre Provokation folgt: „Ist Mord immer illegal?“ Was in den Straßen als abscheuliches Verbrechen gilt, wird im Kontext von Krieg und staatlich durchgeführten Drohnenmordprogrammen zu einer akzeptierten Handlung. Ein Beispiel par excellence für die Doppelmoral staatlicher Politik.

Diese Diskussion in der Polizeischule ist mehr als eine akademische Übung. Sie ist ein Spiegelbild der inkonsistenten und oft willkürlichen Natur unserer Gesetze. Ein System, das dringend einer Überarbeitung bedarf.

Das Artikelbild ist ein Beispielbild, es wurde von DallE generiert.

Quelle: Progressive Stimme - Argumente, Fakten, Quellen - https://progressivestimme.de