Mehr als ein Dutzend Gründe gegen Kriegsbeteiligungen und Waffenlieferungen

Eine Liste:

1. In fast allen Kriegen der Vergangenheit wurden die Bevölkerungen der beteiligten Länder über die Gründe belogen. Was also immer als Begründung für Kriegsbeteiligungen oder Waffenlieferungen vorgebracht wird, ist mit höchster Wahrscheinlichkeit gelogen.

2. Humanitäre Begründungen von Kriegen sind immer gelogen, weil Krieg das unhumanste Handeln der Menschen überhaupt bedeutet.

3. Über Jahrzehnte waren so gut wie alle Verantwortlichen in Deutschland der Meinung, dass Waffenlieferungen in Krisengebiete die Lage insgesamt nur verschlimmern. Auf einmal gibt es da andere Meinungen. Wie kann das sein? Frühere Konflikte waren ja nicht weniger grausam, als die aktuellen. Der Grund ist einfach: Gefühl siegt beim Menschen meist über Verstand. Und darum lässt sich der Mensch über seine Gefühle hervorragend manipulieren. Die Mehrheit der Menschen im Westen ist gerade Opfer solcher Manipulation. Ob deine Haltung in einer Diskussion auf Verstand oder Gefühl basiert, kannst Du ganz einfach feststellen: Wirst du laut, besonders leidenschaftlich oder sogar wütend, sind das deutliche Hinweise dafür, dass deine Haltung massgeblich auf Gefühlen basiert. Kannst du dagegen ruhig und sachlich bleiben ist deine Haltung sehr wahrscheinlich vorrangig durch deinen Versand geprägt.

4. Das Verbot russischer Medien im Westen bedeutet, dass die russische Sichtweise unterdrückt wird. Wer aber eine andere Sichtweise unterdrückt, ist nicht nur antidemokratische, sonder muss ja auch Angst vor der Sichtweise des anderen haben. Offenbar glauben unsere Machthaber*innen also selber nicht, dass ihre Argumente noch schlüssig klingen, wenn die Bürger auch die russische Sichtweise zur Kenntnis nehmen können.

5. Nach jedem Amoklauf in den USA ist es das selbe: Die einen verlangen die Verbreitung von Waffen einzuschränken, während andere klar erkennen, dass mehr Waffen am Ende mehr Tote verursachen. Das gilt auch für Konflikte zwischen Staaten. Am Ende zeigen Zahlen ganz klar, dass mehr Waffen zu mehr Toten führen. Was auch sonst?

6. Wenn es heißt, dass ein Land aber doch das recht auf Verteidigung hat, wird es noch verlogener. Kein Land kann sich verteidigen, denn dafür werden die Bürger eines Landes gebraucht. Die aber wollen sich offenbar in der Ukraine in großer Zahl gar nicht verteidigen. Warum sonst wäre ein Ausreiseverbot für Männer im wehrfähigen Alter notwendig?

7. Die meisten Ukrainer, mit großem Abstand zu allen anderen Ländern, flüchteten nach Russland. Offenbar kann etwas an der Argumentation, wonach die Russen den Ukrainern nur böses wollen, nicht stimmen.

8. Waffen töten.

9. Einer Atommacht so entgegenzutreten ist einfach nur irre.

10. Das Geld, welches für Waffen ausgegeben wird, kann nicht mehr für andere Dinge ausgegeben werden. Wer also für Waffenkäufe ist, der nimmt zumindest in Kauf, das Straßen und Schulen weiter vergammeln, dass das Gesundheitswesen weiter in den Abgrund gerissen wird. Entschieden werden kann dann nur, wo das geschieht, werden die Waffen bezahlt, geschieht es im Empfängerland, können sie nicht bezahlt werden, geschieht es bei uns.

11. Es ist einfach nur rassistisch, sich hier so klar auf eine Seite zu stellen. Über 8 Jahre hat die Ukrainische Regierung den russischsprachigen Teil der Bevölkerung kontinuierlich angegriffen. Es wurde von uns (ja, von uns, wir waren ja auch Papst, wir waren ja auch Weltmeister) weggesehen, ja mittlerweile haben westliche Staatschefs von damals offen zugegeben, dass das Minsk II Abkommen nur eine Täuschung war, um der Ukraine Gelegenheit zur Aufrüstung zu geben. Während dessen starben 14 000 Menschen in diesem Konflikt, indem unsere Regierung neben anderen eine Garantie dafür abgegeben hatte dass Minsk II eingehalten würde.

12. Wir sind nicht die Guten, wir sind diejenigen, die internationale Vereinbarungen nicht einhalten – Unglaublich, Putin ist doch der Lügner? General a. D. Kujat, früherer Generalinspekteur der Bundeswehr Vorsitzender des NATO-Militärausschusses erklärt hier, warum wir nicht die Guten sind: https://overton-magazin.de/top-story/je-laenger-der-krieg-dauert-desto-groesser-wird-das-risiko-einer-ausweitung-oder-eskalation/

13. Mit Krieg verdienen manche Menschen Geld, viel Geld. Verteidigungsausschussvorsitzenden Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) steht in Verdacht zuerst deren Interessen zu vertreten. Sie ist unter anderem Mitglied im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik sowie beim Förderkreis Deutsches Heer. „Beides sind von der Rüstungsindustrie stark beeinflusste Organisationen, wo wir es kritisch sehen, wenn Abgeordnete des Bundestages dort leitende Funktionen übernehmen – auch wenn es ehrenamtlich geschieht“, Lobbycontrol-Sprecher Timo Lange.
Allein diese Lobbyarbeit lässt jedes ihrer Worte in dem Verdacht erscheinen, es gehe ihr vorrangig darum, die Interessen der Kriegsprofiteure zu vertreten.
Und sie ist nicht die einzige: Millionen € gingen von der Rüstungsindustrie in den letzten Jahren an die Parteien CDU, SPD, FDP und zuletzt über die Südwestmetall auch an Die Grünen (https://www.n-tv.de/politik/Rekordspende-bringt-Gruene-in-Erklaerungsnot-article14254676.html).

14. Fast alle Länder dieser Welt, mit Ausnahme der den USA zugeneigten, haben eine differenzierte Sicht auf den Konflikt. Wir sind mit unserer aggressiven Sichtweise nicht nur im Unrecht, wir (der Westen) sind damit auch international isoliert.

15. Ein Ende der Waffenlieferungen führt innerhalb kürzester Zeit auch zu einem Ende des Krieges.

Zusätzlich: Unabhängig von Waffenlieferungen und Kreisgbeteiligung, schon ein Wirtschaftskrieg tötet viele Menschen: „Allein die Erhöhung der Energiekosten wird wahrscheinlich zu 150.000 zusätzlichen Todesfällen (4,8 Prozent über dem Durchschnitt) in Europa im Winter 2022/23 führen.“ – Quelle: Avoiding a Long War, Studie der RAND, Seite 10 (https://www.rand.org/content/dam/rand/pubs/perspectives/PEA2500/PEA2510-1/RAND_PEA2510-1.pdf)

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Quelle: Progressive Stimme - Argumente, Fakten, Quellen - https://progressivestimme.de